Karte von den Königlich Preussischen Staaten und dem Herzogthume Warschau nach dem Friedensschlusse vom 9ten Juli 1807, entworfen von H. H. Gotthold. Berlin 1808.
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Karte von den Königlich Preussischen Staaten und dem Herzogthume Warschau nach dem Friedensschlusse vom 9ten Juli 1807, entworfen von H. H. Gotthold. Berlin 1808.

Der Titel steht 9-zeilig oben mittig innerhalb der Karte. Links darunter geben die farbig unterlegten Buchstaben A (gelb) und B (grün) Hinweise auf die Areale des Hzgts. Danzig und von Schwedisch Pommern in der Karte. Die Karte zeigt das Gebiet Preußens und des Herzogtums Warschau nach dem Tilsiter Frieden. War das franko-russische Abkommen vom 7. Juli 1807 noch ein Abkommen unter Gleichen, hatte der mit Preußen zwei Tage später geschlossene Vertrag den Charakter eines Diktatfriedens. Der Gebietsbestand Preußens und die Zahl seiner Untertanen wurden um mehr als die Hälfte reduziert: von vormals rund 323.408 km² Fläche belief sich das preußische Territorium auf nur noch 158.867, in dem nach Friedensschluss nur noch rund 4,5 Mio. Einwohner – von zuvor 9,75 Mio. – lebten. Lediglich die nicht von Frankreich eroberten Festungen Kolberg, Graudenz, Neiße, Cosel, Pillau und Silberberg blieben von französischen Besatzungen frei. Ferner musste Preußen der Kontinentalsperre gegen Großbritannien beitreten.
Die westelbischen Territorien wurden dem neu gegründeten Königreich Westphalen einverleibt, an Sachsen fiel der Kreis Cottbus. Berühmt geworden ist der Bittgang der Königin Luise zu Napoleon, in dem sie ihn vergeblich um eine Milderung dieser Gebietsverluste anflehte. Aus den von Preußen bei der Zweiten und Dritten Teilung Polens annektierten Gebieten formte Napoleon das Herzogtum Warschau, wobei Danzig mit Oliva und Hela zur „Freien Stadt“ wurde und Russland den Bezirk Białystok erhielt. Durch die 2. Elbinger Konvention vom 10. November 1807 verlor Preußen zusätzlich zu dem bereits im Juli verlorenen Kreis Kulm auch den Kreis Michelau (Art. 2 der Konvention) sowie den 1795 bei der dritten Teilung Polens erworbenen Teil „Kleinpolens“, der als Kreis Tschenstochau oder „Neuschlesien“ bezeichnet wurde, an das Herzogtum (Art. 7 der Konvention).
Material und Technik
Sammlung
Abmessungen
Gesamtmaß H: 75 cm B: 80 cm
Datierung
Inventarnummer
SM 2017-00531
Karte