Der aus Züllichau (heute Sulechów in der polnischen Woiwodschaft Lebus) stammende Wachsstock besitzt einen walzenförmigen Körper mit drei aus Wachsfäden gebildeten Spiralenfüßen. Aus dem oberen Randbereich erheben sich ebenfalls drei nach außen gewickelte Spiralen. Die unteren Spiralfüße werden durch ein Kupferdraht stabilisiert, während die oberen Spiralen mit einem Zinn(?)draht umgeben sind. In der Mitte befindet sich eine farbige, waagerechte, umlaufende Blüten- und Blätterranke aus Wachs. Die obere Begrenzung bildet ein gelbes umlaufendes Wachsband, das in der Mitte mit einer umlaufenden Punktreihe verziert ist. Wachsstöcke sind eine bestimmte Kerzenform in Form eines aufgewickelten Kerzenstrangs, die vom 16. bis Anfang des 20. Jahrhunderts als Lichtquelle diente. Der Wachsstock konnte auf einen Wachsstockhalter befestigt werden oder befand sich in einer Wachsstockbüchse. Reich verzierte Wachsstöcke, wie unser Exemplar, wurden ab dem 19. Jahrhundert allerdings eher zur Dekoration verwendet und hatten eine Bedeutung als Erinnerungsstück.