Der in der Nacht vom 18. März auf den 19. März geschriebene Brief von Karl Friedrich Julius Riese an seine Eltern schildert die Ereignisse des 18. März auf dem Schlossplatz in Berlin. Julius Riese erlebt als Augenzeuge wie eine friedliche Versammlung Hunderter von Berlinern durch den gewaltsamen Eingriff berittener Soldaten plötzlich beendet wird. In Panik flüchten die Menschen vom Platz und beginnen Barrikaden zum Schutz gegen die Angreifer zu errichten. Es ist jener Moment mit dem die Märzrevolution beginnt.
Julius Riese war zu diesem Zeitpunkt 33 Jahre alt und praktizierte als überaus beliebter Arzt am Potsdamer Platz. In politischer Hinsicht gehörte er dem liberal-konservativen Spektrum an. Er tritt politisch nicht weiter in Erscheinung, lehnt aber jede Form der Gewaltanwendung vehement ab.