Selbstbildnis (lachend)
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Selbstbildnis (lachend)

Beckmann, Max
Leipzig 1884 – 1950 New York
Stilistisch anfangs noch vom Impressionismus beeinflusst, wandte sich Beckmann thematisch schon früh im weitesten Sinn existenziellen Themen zu. Im Ersten Weltkrieg war er freiwilliger Krankenpfleger in Ostpreußen, später Sanitätssoldat in Belgien. Einem psychisch bedingtem Zusammenbruch folgte die Beurlaubung. Seine Kunst wurde stark vom Erlebnis des I.WK beeinflusst. Häufig waren seine figurativen Allegorien religiös und theosophisch motiviert. Als „entartet“ verfemt, emigrierte Beckmann 1937–1946 nach Amsterdam und 1947 in die USA.
Lit.: Quelle: Katalog -Gemälde II, SSB 2004
Selbstbildnis (lachend), 1910, Öl auf Lwd.
Das Bild stammt aus der Zeit vor Beckmanns traumatischen Erlebnissen im I.WK. 1910 hatte er sich als Künstler bereits durchgesetzt. Seit 1907 beteiligte er sich an den Ausstellungen der Berliner Secession, drei Jahre später wurde er zu deren jüngstes Vorstandsmitglied gewählt. Beckmann nimmt mit dem Gemälde Bezug auf eine Kritik im Berliner Tageblatt vom 22. Februar 1910. Besprochen wurde hier die Ausstellung von Mitgliedern der Berliner Secession in der Galerie von Paul Cassirer. Der Kunstkritiker Fritz Stahl wirft Beckmann u.a. vor „zwischen dem akademischen und dem modernen Stuhl“ zu sitzen. Offenbar hat Beckmann gerade in der Zeitung gelesen und sich nun spontan dem Betrachter zugewandt, den er mokant fixiert. Der Künstler scheint sich über die ihm angetane Schmach zu erheben und ihn als Zeugen für seine Überlegenheit anzurufen.
Die als Hüftstück gegebene Figur erscheint zweigeteilt: In der Mitte des oberen Bilddrittels der Kopf mit blendendweißem Kragen, das spirituelle Zentrum; am unteren linken Rand die Hand als ausführendes Organ. Dazwischen der gleichsam negierte Oberkörper in der Un-Farbe Schwarz.


Material und Technik
Sammlung
Abmessungen
Gemäldemaß H: 80,5 cm B: 70 cm
Datierung
Inventarnummer
GEM 94/2
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