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Wind an der Havel
Brockhusen, Theo von
Marggrabowa/Ostpreußen 1882 – 1919 Berlin
Zur Pleinairmalerei fand Brockhusen bereits während seiner Studienzeit an der Königsberger Akademie. Den Schwerpunkt seines Werkes ist die intensive Auseinandersetzung mit der märkischen Landschaft um Baumgartenbrück. Dabei blieb der um 1910 einsetzende Einfluss van Goghs in Bezug auf Komposition, Kolorit und Pinselduktus lebenslang von entscheidender Bedeutung, wenngleich Brockhusen vor allem nach dem Italienaufenthalt lineare Strukturen, insbesondere durch Betonung der Kontur, stark herausarbeitete.
Wind an der Havel (Stürmischer Tag), um 1914
Das Gemälde entstand in Baumgartenbrück, wo ein Übergang zwischen Havel und ihrer größten Bucht, dem Schwielowsee, besteht. Brockhusen nahm bei seinen dortigen Aufenthalten in dem noch heute bewirtschafteten Gasthaus der Familie Herrmann Quartier. 1909/10 erlebte er hier die Ersetzung der hölzernen Brücke durch eine Stahlkonstruktion. Im Umkreis weniger hundert Meter, am Ufer des Sees, in den Obstbaumplantagen und auf der Anhöhe hinter dem Gasthaus mit Fernsicht bis Werder erfüllte sich in den Jahren um 1914 seine stofflich begrenzte, aber immer wieder aufs neue variierte Bildwelt. – Dargestellt ist der Blick über die Straße vor dem Gasthaus hinweg nach Westen. Ein Pendant, Am Schwielowsee (Berlin, Sammlung Gronert) , zeigt die Fortsetzung des Panoramas nach links in Richtung Caputh. Brockhusen gelingt es, die unverwechselbare Stimmung der märkischen Landschaft einzufangen und dabei, in Analogie zu Leistikow, zum Gleichnis seiner Gemütsverfassung werden zu lassen. Die wenigen dargestellten Menschen in ihren Booten sind der Kraft der Natur ausgesetzt und insofern ein Teil von ihr geworden. Die Szene wird von einem weiten wolkenschweren, aus rhythmischen Streifen gebildeten Himmel überwölbt. Dem antwortet die Struktur der Wellen und der Pflasterung im Vordergrund.
Lit.: Quelle: Katalog -Gemälde II, SSB 2004
Marggrabowa/Ostpreußen 1882 – 1919 Berlin
Zur Pleinairmalerei fand Brockhusen bereits während seiner Studienzeit an der Königsberger Akademie. Den Schwerpunkt seines Werkes ist die intensive Auseinandersetzung mit der märkischen Landschaft um Baumgartenbrück. Dabei blieb der um 1910 einsetzende Einfluss van Goghs in Bezug auf Komposition, Kolorit und Pinselduktus lebenslang von entscheidender Bedeutung, wenngleich Brockhusen vor allem nach dem Italienaufenthalt lineare Strukturen, insbesondere durch Betonung der Kontur, stark herausarbeitete.
Wind an der Havel (Stürmischer Tag), um 1914
Das Gemälde entstand in Baumgartenbrück, wo ein Übergang zwischen Havel und ihrer größten Bucht, dem Schwielowsee, besteht. Brockhusen nahm bei seinen dortigen Aufenthalten in dem noch heute bewirtschafteten Gasthaus der Familie Herrmann Quartier. 1909/10 erlebte er hier die Ersetzung der hölzernen Brücke durch eine Stahlkonstruktion. Im Umkreis weniger hundert Meter, am Ufer des Sees, in den Obstbaumplantagen und auf der Anhöhe hinter dem Gasthaus mit Fernsicht bis Werder erfüllte sich in den Jahren um 1914 seine stofflich begrenzte, aber immer wieder aufs neue variierte Bildwelt. – Dargestellt ist der Blick über die Straße vor dem Gasthaus hinweg nach Westen. Ein Pendant, Am Schwielowsee (Berlin, Sammlung Gronert) , zeigt die Fortsetzung des Panoramas nach links in Richtung Caputh. Brockhusen gelingt es, die unverwechselbare Stimmung der märkischen Landschaft einzufangen und dabei, in Analogie zu Leistikow, zum Gleichnis seiner Gemütsverfassung werden zu lassen. Die wenigen dargestellten Menschen in ihren Booten sind der Kraft der Natur ausgesetzt und insofern ein Teil von ihr geworden. Die Szene wird von einem weiten wolkenschweren, aus rhythmischen Streifen gebildeten Himmel überwölbt. Dem antwortet die Struktur der Wellen und der Pflasterung im Vordergrund.
Lit.: Quelle: Katalog -Gemälde II, SSB 2004
Material und Technik
Sammlung
Abmessungen
Gemäldemaß H: 86,5 cm B: 106 cm
Datierung
Inventarnummer
GEM 72/1