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Nollendorfplatz
Ernst Ludwig Kircher
Aschaffenburg 1880 – 1938 Frauenkirch bei Davos
Kirchner gilt als der unruhigste und innovativste unter den Brücke-Künstlern. Ihm ist die Herausbildung eines spezifischen Berliner Großstadt-Expressionismus seit 1912 zu verdanken. Unter dem Eindruck der Schweizer Bergwelt beruhigte sich sein Stil und wandelte sich zu einer abstrakte Züge annehmenden Flächenhaftigkeit. Kirchner hinterließ auch ein bedeutendes graphisches und bildhauerisches Werk.
Nollendorfplatz, 1912, Öl auf Lwd.
Ab 1912 wandte sich Kirchner der Arbeit an einer Reihe von Berliner Straßenbildern zu. Die Stadt erfährt hierbei eine subjektiv gesteigerte Deutung. Sie wird zur Metapher zivilisatorischer Bedrohung. Für ihn bestand die Charakterisierung des Ortes nicht einmal mehr andeutungsweise in der Wiedergabe der den Platz einst beherrschenden Kuppel der Hochbahnstation. Kirchner wählte einen Standpunkt, der sich unterhalb der Gleisanlage befand, am rechten Bildrand ist eine der die Konstruktion tragenden Eisenstützen zu sehen. Auf-und Untersicht gehen ineinander über. Die Stelle, wo der Pfeiler den Boden berührt, ist ebenso wie die Passanten oder die Straßenbahnen von oben gesehen. Wo sich der Träger aus statischen Gründen verzweigt, hat man aber den Eindruck, hinaufblicken zu müssen, und auch das Gesims des Eckhauses ist in Untersicht gegeben. Gezeigt wird die Einmündung der Maaßenstraße in den Nollendorfplatz südlich der Hochbahn. Etwas links unterhalb der Bildmitte ist der Brennpunkt angesiedelt, wo die wichtigsten Kompositionslinien zusammentreffen. Den Kreuzungsbereich hat Kirchner stark verengt und nahezu rechtwinklig zugespitzt. Die sich dort treffenden Straßenbahnen scheinen aufeinanderzuprallen. Befremdend bedrohlich wirkt das aggressiv wirkende Kolorit, das von giftigem Gelbgrün bis zu tiefem Blauschwarz reicht.
Lit.: Quelle: Katalog -Gemälde II, SSB 2004
Aschaffenburg 1880 – 1938 Frauenkirch bei Davos
Kirchner gilt als der unruhigste und innovativste unter den Brücke-Künstlern. Ihm ist die Herausbildung eines spezifischen Berliner Großstadt-Expressionismus seit 1912 zu verdanken. Unter dem Eindruck der Schweizer Bergwelt beruhigte sich sein Stil und wandelte sich zu einer abstrakte Züge annehmenden Flächenhaftigkeit. Kirchner hinterließ auch ein bedeutendes graphisches und bildhauerisches Werk.
Nollendorfplatz, 1912, Öl auf Lwd.
Ab 1912 wandte sich Kirchner der Arbeit an einer Reihe von Berliner Straßenbildern zu. Die Stadt erfährt hierbei eine subjektiv gesteigerte Deutung. Sie wird zur Metapher zivilisatorischer Bedrohung. Für ihn bestand die Charakterisierung des Ortes nicht einmal mehr andeutungsweise in der Wiedergabe der den Platz einst beherrschenden Kuppel der Hochbahnstation. Kirchner wählte einen Standpunkt, der sich unterhalb der Gleisanlage befand, am rechten Bildrand ist eine der die Konstruktion tragenden Eisenstützen zu sehen. Auf-und Untersicht gehen ineinander über. Die Stelle, wo der Pfeiler den Boden berührt, ist ebenso wie die Passanten oder die Straßenbahnen von oben gesehen. Wo sich der Träger aus statischen Gründen verzweigt, hat man aber den Eindruck, hinaufblicken zu müssen, und auch das Gesims des Eckhauses ist in Untersicht gegeben. Gezeigt wird die Einmündung der Maaßenstraße in den Nollendorfplatz südlich der Hochbahn. Etwas links unterhalb der Bildmitte ist der Brennpunkt angesiedelt, wo die wichtigsten Kompositionslinien zusammentreffen. Den Kreuzungsbereich hat Kirchner stark verengt und nahezu rechtwinklig zugespitzt. Die sich dort treffenden Straßenbahnen scheinen aufeinanderzuprallen. Befremdend bedrohlich wirkt das aggressiv wirkende Kolorit, das von giftigem Gelbgrün bis zu tiefem Blauschwarz reicht.
Lit.: Quelle: Katalog -Gemälde II, SSB 2004
Material und Technik
Sammlung
Abmessungen
Gemäldemaß H: 69 cm B: 60 cm
Datierung
Inventarnummer
GEM 88/41
Karte
Rechte und Reproduktion
Creditline
Stiftung Stadtmuseum Berlin / erworben mit Mitteln der Dr.-Otto-und-Ilse-Augustin-Stiftung;
Stiftung Stadtmuseum Berlin / acquired with funds from the Dr.-Otto-and-Ilse-Augustin-Foundation