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Abendstimmung am Schlachtensee
Walter Leistikow
Bromberg/Posen 1865 – 1908 Schlachtensee/Berlin
Leistikow gilt als Entdecker der märkischen Landschaft, seine stimmungsvollen Darstellungen von Kiefernwaldungen und Waldseen sind Spiegelbilder einer melancholischen Seele. Sein Werk bleibt dem Naturalismus verpflichtet und nähert sich trotz des kunstpolitischen Engagements für die Moderne erst spät dem Impressionismus. Während der 1890er Jahre nahm Leistikow dekorative, stilisierende und romantisierende Elemente, wie sie für den Jugendstil charakteristisch sind, in seine Kompositionen auf. Er schuf weder Porträts noch Stadtlandschaften oder Genredarstellungen. Bekanntheit erlangte die Kontroverse mit Kaiser Wilhem II. „Er hat mir den ganzen Grunewald versaut“, wetterte der Monarch über leistikows Malerei.
Abendstimmung am Schlachtensee, um 1895
Das Gemälde steht in der Nachfolge einer Stilisierung im Sinne des Jugendstils, wie sie Leistikow vor Mitte der 1890er Jahre in seinen nordischen Bildern entwickelt hatte. Die Flächen werden summarisch behandelt, die Konturen betont. Der Vordergrund mit seinen senkrecht in die Höhe strebenden Kiefernstämmen bildet die ornamentale Folie für den sich im Wasser spiegelnden Sonnenuntergang. Margrit Bröhan (Kunsthistorikerin) „Es ist nicht ein Landschaftserlebnis im Kunstwerk widergespiegelt, sondern ein poetischer Zustand in einer Landschaftskomposition ausgedrückt.“ Leistikow setzte das Motiv auch in eine Lithographie um.
Lit.:Quelle: Katalog - Gemälde II, SSB, 2004
Material und Technik
Sammlung
Abmessungen
Gemäldemaß H: 73 cm B: 93 cm
Datierung
Inventarnummer
GEM 68/16