Badende Knaben
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Hauptbild des Objekts
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Badende Knaben

Max Liebermann
Berlin 1847 – 1935 Berlin
Unter dem Eindruck von Gustave Courbet, Jean François Millet und Jozef Israëls wandte sich Liebermann seit den späten 1870er Jahren vorrangig der ländlichen Arbeitswelt zu. Sein Realismus führte zu heftigen Angriffen durch die konservative Kunstkritik, gegen deren Widerstand er der Moderne maßgeblich zum Durchbruch verhalf. In den späten 1880er Jahren erfuhr der Künstler seine wesentliche Prägung durch den französischen Impressionismus und erhielt nun auch Anerkennung durch das liberale bürgerliche Publikum. Seit 1915 verarbeitete er hauptsächlich Motive aus dem Garten und der Umgebung seines Hauses am Wannsee.

Badende Jungen (Badende Knaben), 1900, Öl auf Lwd
Liebermann hat das Sujet der badenden Knaben – ein geradezu klassisches Motiv der so genannten Freilichtmalerei – mehrfach variiert. Die fast parallel zur Bildhorizontale anrollenden Wellenkämme leiten den Blick bis an den Horizont, wo Meer und Himmel aneinanderstoßen, während die in naher bis weiterer Entfernung Badenden den Vorder- und Mittelgrund gliedern. Die oberflächlich betrachtet profane Beschäftigung des in der See Badens gerät zu einem elementaren Naturerlebnis, was durch die weitgehende Nacktheit der Körper und die scheinbare Beliebigkeit des Bildausschnitts noch verstärkt wird. Im April 1900 hatte er das Gemälde vollendet und beabsichtigte, es in der nächsten Secessions-Ausstellung zu zeigen. Dort fand es die von ihm erhoffte Aufmerksamkeit. Der Kunsthistoriker Hans Rosenhagen kommentierte: „Am meisten muß Max Liebermann diejenigen überraschen, die seine letzten Arbeiten für Dokumente eines Niedergangs zu erklären beliebten. In seinen neuesten ‚Badenden Jungen‘, die dieses Mal wirklich baden, sieht man das Ziel seiner mitleidig belächelten Versuche in einem Meisterwerk sichtbar werden.“
Lit.: Quelle: Katalog -Gemälde II, SSB 2004
Material und Technik
Sammlung
Abmessungen
Gemäldemaß H: 113 cm B: 152 cm
Datierung
Inventarnummer
GEM 92/14
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