Orginale mit grünem Leder über Holzkern bezogene, mit Goldornamenten geprägte und mit violettem Samt und violetter Seide ausgeschlagene Schatulle mit Verschluß, Sicherungshaken und Griff aus Gelbguß. In Vertiefungen eingelassen das 11-teilige Mundbesteck: Zuckerdose mit Deckel, zwei gleiche Messer, zwei gleiche Gabeln, Eierlöffel, Eierbecher, Zuckerlöffel, zwei verschiedene Speiselöffel, Hummerlöffel.
Die Griffe in ausgeprägten Formen des Rokoko, wahrscheinlich nach Augsburger Vorlageblättern, montiert mit gemarkten Klingen des Berliner Hofschmiedemeisters Kunde. Da die Beschaumarken eine Datierung nur bis spätestens 1841 erlauben, kann dieses Besteck aus der Werkstatt des künstlerisch führenden Berliner Goldschmiedes als ein bedeutsames Zeugnis für das Auftreten des Zweiten Rokoko in Berlin angesehen werden. Hinweis auf den Auftraggeber und Benutzer, der sein Mundbesteck offenbar auf persönlichen Wunsch um Hummerlöffel, Eierbecher und Zuckerdose ergänzen ließ, bietet allein die 9-zackige Grafenkrone auf dem Zuckerdeckel.