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PD 1.0

In den Zelten; Kronprinzenzelt und Kaiser Wilhelm Zelt

Nach der Umgestaltung des Tiergartens zu einem öffentlichen Park ab 1742 durch Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff erhalten 1745 zwei Hugenotten die Konzession, im Sommer am „Zirkel“ nahe der Spree in zwei Leinwandzelten Getränke auszuschenken. Um 1790 etabliert sich anstelle der vier „die Zelten“ genannten Lokalitäten eine Bebauung mit einfachen Fachwerk- und Steingebäuden Nach den Befreiungskriegen entsteht daran östlich anschließend eine vornehme Wohnsiedlung entlang der 1832 offiziell „In den Zelten“ benannten Straße. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts übernehmen bekannte Brauereien die Lokale und bauen sie zu modernen und anspruchsvollen Großgaststätten mit Sälen, Veranden und Kaffe- und Konzertgärten um.
Zelt Nr. 2 (Bildmitte), das wegen einer 1870 im Garten aufgestellten überlebens-großen Büste Wilhelms I. „Kaiser-Wilhelm-Zelt“ benannt ist, wird 1877 teilweise abgerissen und von Robert Lorenz bis 1883 neu errichtet bzw. umgebaut. 1887/88 entsteht im Auftrag der Adler-Brauerei aus dem Zelt Nr. 1 (links im Hintergrund) ein Neubau nach dem Entwurf von Hans Grisebach. Nach dem Erwerb des Gebäudes durch den Brauereibesitzer Julius Bötzow 1892 erhält es den Namen Kronprinzenzelt.
Die Lokale brennen 1943 zum Teil aus, die Ruinen werden 1954 beseitigt. 1956/57 entsteht hier im Rahmen der „Interbau“ die Kongresshalle (seit 1989 Haus der Kulturen der Welt).
Hinweis von einem Nutzer der Sammlung Online: "Hier ist vielleicht der Ursprung des Berliner Ausdrucks Fisimatenten zu suchen, denn was werden die Hugenotten aus ihren Zelten gerufen haben, um die durstigen Kunden anzulocken? Visitez ma tente!"
Material und Technik
Sammlung
Abmessungen
Bild H: 16,5 cm B: 21 cm
Ort, Datierung
Berlin, um 1890
Inventarnummer
IV 87/26 V
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