Am 2. Februar 1871 erteilt Kaiser Wilhelm I. den Befehl zur Errichtung des neuen Kadettenhauses in Groß-Lichterfelde, die feierliche Grundsteinlegung findet am 1. September 1873 statt. Knapp fünf Jahre später ziehen die Offiziersschüler aus dem alten Haus in der Neuen FriedrichStraße in die noch nicht ganz fertig gestellte Anstalt um. Der Blick ist auf die Südfront mit dem Hauptgebäude gerichtet, „welches hoch oben in seinem Mittelbau die von dem Kuppelturm gekrönte katholische Kapelle enthält und zwischen seinen nach Norden gerichteten Seitenflügeln das protestantische Gotteshaus einschließt. Die beiden sehr viel ausgedehnteren Backsteinbauten zu beiden Seiten dieses Direktionsgebäudes mit 160 Meter langen Fronten, an welche sich, den Seitenflügeln des letzteren parallel, zwei ebensolche von je 60 Meter Länge anschließen, sind Kasernen.“ [Aus: Ludwig Pietsch, Die preußische Haupt-Kadettenanstalt zu Lichterfelde, Westermanns Illustrierte Deutsche Monatshefte, 1888, S. 10]
Über dem aus Granitsäulen gebildeten dreiachsigen Portal prangen die lebens-großen Bronzefiguren der Könige Friedrich Wilhelm I., Friedrich II., Friedrich Wilhelm III. und Kaiser Wilhelms I., die Kuppel wird von einer vergoldeten Statue des Erzengels Michael bekrönt.
1920 wird die Kadettenanstalt geschlossen, die danach unterschiedlich genutzten Gebäude werden teilweise abgebrochen bzw. dienen seit 1996 dem Bundesarchivs Koblenz als Dienststelle.