Maulbeerspinner, Bombyx mori
Freier Zugang – Rechte vorbehalten

Maulbeerspinner, Bombyx mori

Schaukasten "Seidenspinner (Bombyx mori)":
- "Lebensbild" mit Falter, Eiern und Raupen unterschiedlichen Alters auf Maulbeerzweig
- Entwicklung: Eier, 7 Raupenstadien, Kokons, Kokon geöffnet mit Puppe, Kokon mit schlüpfendem
Falter, männlicher und weiblicher Falter
- Seidenproben
- Raupe mit geöffnetem Rücken und Darstellung der Spinndrüsen, separate Spinndrüsen, drei Faltervarianten

Der Maulbeerspinner (Seidenspinner) ist ursprünglich in China beheimatet. Seine Larven, die Seidenraupen, bauen ihre Kokons im Alter von etwa einem Monat. Die in den großen Spinndrüsen produzierte und durch eine Spinnwarze am Kopf der Raupe ausgeschiedene Seidensubstanz erhärtet an der Luft zu einem Faden. Im Seidenbau werden die Puppen in den Kokons etwa am zehnten Tag nach Fertigstellung der Kokons mit heißem Wasser oder Dampf abgetötet und der Faden wird vorsichtig abgewickelt. Aus einem Raupenkokon können bis zu 900m Seide gewonnen werden.
Im Berlin-Brandenburger Raum gab es mehrmals Anstrengungen, dem kostenaufwendigen Import von Seide durch Produktionsstätten im eigenen Land auszuweichen. Erste Maulbeerbaumplantagen und Seidenraupenzuchtfarmen um Berlin und Potsdam gingen nach 1685 auf die aus Frankreich einwandernden hugenottischen Glaubensflüchtlinge zurück. Diesen ersten Versuchen war jedoch kein großer Erfolg beschieden. Später förderte Friedrich II. durch die Anwerbung von ausländischen Spezialisten, die kostenlose Verteilung von Maulbeerbaumsamen und Eiern des Seidenspinners sowie die Schulung von Interessierten systematisch den Seidenbau. Preisgarantien und andere finanzielle Anreize sollten die Motivation zum Seidenbau erhöhen. 1775 erging schließlich ein königlicher Befehl, der die Bauern zum Seidenbau verpflichtete. Dennoch machte der höchste erzielte Ertrag lediglich etwa fünf Prozent des preußischen Bedarfs an Seide aus.
Sammlung
Abmessungen
Kasten H: 6 cm B: 50 cm T: 60 cm
Datierung
Inventarnummer
S 85-14
Karte