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Kleinplastik, Die Weinsbergerin
1844 schuf Schadow das Tonmodell (verschollen) zur Genregruppe „Die Weinsbergerin“, das von der Königlichen Porzellanmanufaktur zur Biskuitausformung übernommen wurde. Schadow schreibt zu der Gruppe in einem Brief an seine Tochter und den Schwiegersohn Eduard Bendemann am 3. März 1845 nach Dresden: "Eine Gruppe in Thon, probably meine letzte Arbeit der Art hab ich der Königlichen porcellan Manufaktur übergeben, weil ich da, retour d’Italie, zuerst angestellt war. Diese Entreprise ist mir recht sauer geworden u. mußte ich immer wieder hell Wetter abwarten, auch einen Eleven zu Hülfe nehmen, der mir freilich Manches verledert hat." In den „Kunstwerken und Kunstansichten“ von 1849 berichtet Schadow über diese Arbeit: "Noch hatte ich den Mut, eine kleine Gruppe zu modellieren nach der alten Erzählung, nach welcher Kaiser Konrad der Dritte die hartnäckigen Weinsberger über die Klinge springen lassen will, deren Frauen aber gestattet, ihr Kostbarstes aus der Stadt zu schaffen, worauf die Frauen, wie bekannt, ihre Männer auf den Rücken nahmen. Eine solche Gruppe arbeitete ich nach einem Modell." Schadow adaptierte hier, ähnlich wie Rauch 1831 in seiner Reiterfigur der „Jungfer Lorenzen von Tangermünde“, eine lokalgeschichtliche Episode, vermutlich in der Erwartung, den retrospektiven Geschmack der spätbiedermeierlichen Gesellschaft zu treffen. Die beiden in altdeutsche Tracht gekleideten Figuren dieser relativ bewegungsarmen Gruppe haben wenig Ähnlichkeit mit den früheren Schöpfungen des Bildhauers.
Material und Technik
Sammlung
Abmessungen
Statuette H: 41 cm B: 15 cm
Datierung
Inventarnummer
II 66/57 B