Vier Fotografien auf Karton "Königsgrab in der Feldmark Seddin, Westpriegnitz"
Freier Zugang – Rechte vorbehalten

Weitere Medien

Hauptbild des Objekts
Hauptbild des Objekts

Vier Fotografien auf Karton "Königsgrab in der Feldmark Seddin, Westpriegnitz"

Diese vier auf Karton aufgeklebten Fotos dokumentieren die Entdeckung des sogenannten Königsgrabs von Seddin 1899 (Fotos unten links und rechts) sowie die Lage des Grabhügels im Gelände (Foto oben links von Südwesten aus gesehen und oben rechts von Südosten).
Der Grabhügel bei Seddin im Landkreis Prignitz in Brandenburg ist ein herausragendes Bodendenkmal der Jungbronzezeit und gehört zu den bedeutendsten jungbronzezeitlichen Grabanlagen im nördlichen Mitteleuropa. Grund dafür sind seine enorme Größe (Durchmesser: 64 m, erhaltenen Höhe: 9 m) und seine steinerne, dezentrale, mit bemaltem Lehmverputz geschmückte Grabkammer im Inneren, die mit einer reichen und kostbaren Grabausstattung versehen war. Wenige Tage nach der zufälligen Entdeckung der Grabkammer wurde sie am 20.09.1899 unter Ernst Friedel untersucht, nach damaligen Standards dokumentiert und geleert. Friedel kaufte die Funde danach für das Märkische Museum.
In der Grabkammer befand sich eine reiche und spektakuläre Grabausstattung. Die Hauptbestattung stellt die Brandbestattung eines 30-40 Jahre alten Mannes dar. Der Leichenbrand befand sich in einer bronzenen buckelverzierten Amphore, die mit einem Blechdeckel in Schildform abgedeckt war. Diese wiederrum war ihrer Zeit in ein großes Keramikgefäß gestellt worden und wurde mit einem Deckel verschlossen. Neben der Hauptbestattung standen zwei schlichte Keramikgefäße, in denen sich der Leichenbrand einer Frau und einer weiteren (vermutlich ebenfalls weiblichen) Person befanden. Zu den Beigaben gehören u. a. ein kurzes Schwert, ein Tüllenbeil, eine reich verzierte lanzettförmige Spitze, ein Rasiermesser, eine Bronzemesser, zwei Bronzeschalen, eine Bronzetasse, ein Kamm, eine Glasperlenkette, eine Bronzepinzette, ein Tüllenmeißel und zwei eiserne Nadeln, bei denen es sich um die ältesten Eisenfunde in der Gegend handelt. Der Grabhügel ist namensgebend für die jungbronzezeitliche Seddiner Gruppe und datiert in das späte 9. Jh. v. Chr.
Material und Technik
Sammlung
Abmessungen
Trägerkarton H: 32 cm B: 39,9 cm
Ort, Datierung
Seddin, 1899
Inventarnummer
SM 2017-01173
Karte