Zwei Frauen sitzen nebeneinander auf gepolsterten Stühlen und trinken Tee. Sie sitzen mit dem Rücken zu einem Gemälde, dass ein historischen Halbfiguren-Portrait zeigt: eine Rokoko-Dame. Die mit wenigen Federstrichen gezeichnete Figur trägt die höfische Mode aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und sitzt lesend im Garten. Ihr Erscheinungsbild mit den Volants am Ärmel und der hochgesteckten Lockenfrisur steht im Kontrast zu den Damen im Vordergrund. Diese sind mit enanliegender Kappe, Kurzhaarschnitt, knielangen Röcken und pelzbesätzten Mänteln ausstaffiert. Geschickt stellt Friedlaender ein höfisches Genrebild einer zeitgemäßen Genreszene gegenüber. So führt Friedlaender den Streit der Moden auch in Außeinandersetzung mit kunsthistorischen Vorbildern.