Eine Figurine ist in Ganzfigur dargestellt. Sie trägt einen weiten, olivgrünen Trenchcoart, der an der Taille stark geschnürt ist. Das breite Revers ist hochgeklappt, die rechte Hand ist in der manteltasche vergraben, die linke hand mit einem braunem Handschuh bekleidet und leicht vom Körper weggestreckt. Unter dem Mantel trägt die Dame eine zweireihige Perlenkette sowie einen brauenen, wadenlangen Rock. Ihre Schnürpumps sind ebenfalls braun. Auf dem Kopf trägt sie schräg eine braune Kappe, wahrscheinlich eine Baskenmütze. Mit gelber und orangefarbener Deckfarbe ist eine Art Schattenwurf hinter der Figur angedeutet. Der Hintergrund bleibt dennoch undefiniert.
In den Arbeiten der fünfziger Jahre bedient sich Friedlaender vermehrt der Deckfarbe, die den flüchtig hingeworfenen Charakter der früheren Zeichnungen aufnahm und gleichzeitig einen geschlossenen Eindruck hinterließ. Mit dieser Materialwahl lag die Künstlerin im Trend und spiegelte den Zeitgeist wieder. Obwohl Friedlaender sich tecnisch dem aktuellen Geschmack anzupassen versuchte, blieben ihre Arbeiten an der Oberfläche und es gelang der Künstlerin nicht, in der sich rasch entwickelnden Pressebranche der Nachkriegszeit Fuß zu fassen.