"Berlin-Neukölln Bez. 14 Reitergrab"
Das Reitergrab von Neukölln gehört zu einem der bedeutendsten archäologischen Entdeckungen im Großraum Berlin. Es wurde am 23. Januar 1912 an der Stelle des ehemaligen Windmühlenberges unweit des heutigen Körnerparks in Neukölln bei Straßenbauarbeiten in einer Tiefe von 2,50 m gefunden. Im südlichen Teil der 2,47 m x 1,25 m großen Grabgrube befand sich die Körperbestattung eines ca. 40 Jahre alten Mannes. Der Kopf lag im Westen und die Füße im Osten. Am Kopf des Mannes konnten Eisenfragmente nachgewiesen werden, die vermutlich von einem Helm stammen. Schräg über seinen Körper lag eine eiserne Spatha mit einem bronzenen Knauf, die sich einst in einer lederüberzogenen Holzscheide befand. Im Bereich seiner Hüfte fand man Reste eines ledernen Gürtels mit zwei bronzenen Nieten. Neben dem Toten im Norden stand weiterhin ein 8 cm hoher, unverzierter, schwarzer, doppelkonischer Topf mit scharfem Schulterumbruch und leicht ausladendem Rand. Der Mann wurde zusammen mit einem Pferd bestattet, das in der nördlichen Hälfte der Grabgrube niedergelegt war. Aufgrund der Beigaben kann das Reitergrab in das 2. Viertel des 6. Jh. n. Chr. und somit in die späte Völkerwanderungszeit datiert werden. Nach der Bergung war das Reitergrab eine Zeit lang im Rathaus von Neukölln zu sehen und etwas später im Naturhistorischen Schulmuseum im Körnerpark. Erst danach gelangte es ins Märkischen Museum, wo es längere Zeit ausgestellt war. Dieses Foto zeigt die Präsentation des Reitergrabs von Neukölln im Märkischen Museum.
Material und Technik
Sammlung
Abmessungen
Gesamt H: 18 cm B: 13 cm
Ort, Datierung
Berlin, 1923-1939
Inventarnummer
SM 2018-00861,Y-033