Modezeichnung: "Portrait"
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Modezeichnung: "Portrait"

Eine Dame mit kurzen Honigfarbenen Locken ist im Halbprofil dargestellt. Das Portrait ist Bildfüllend, der Blick scheint abwesend aus dem Bild herausgerichtet. Sie trägt einen blauen Schal, der leicht im Wind weht. Der Hintergrund ist ebenfalls in einem türkisblauen Ton gehalten, der die Farbe der Augen aufgreift. Das Gesicht ist ebenmäßig und ausdruckslos.
Die Ästhetik des Portraits zeigt deutliche Parallelen zum heroischen Pathos, das auch in der NS-Kunst zu finden ist. Nachdem sie mit ihrer Tochter Ciliane vor den Luftangriffen auf Berlin nach Kirchdorf geflohen war, arbeitete Friedlaender nicht mehr als Gebrauchsgrafikerin. Sie malte hier "Landschaften, Portraits, Stilleben und Tiere, Aquarelle, die [sie] auch verkaufte" wie sie an den Landeskulturverwalter in Berlin schrieb, mit der Bitte um Farbzuteilung. Die Anpassung an den Zeitgeschmack ist hier nicht verwunderlich. Anders als die Tatsache, dass die Künstlerin , die für ihre sensiblen zeichnungen in den 1920er Jahren berühmt war, den Charakter ihrer Modellenicht erfasste, sondern an der Oberfläche blieb. Als maskenhafte Gestalten scheinen mit ihren hellen Haaren und blauen Augen dem nationalsozialistischen Idealbild zu entsprechen.Die Ausdruckslosigkeit und Leere in den Gesichtern der Dargestellten kann als Sinnbild für die seelische Situation Friedlaenders gesehen werden.
Material und Technik
Sammlung
Abmessungen
Blatt H: 31,9 cm B: 26 cm
Datierung
Inventarnummer
SM 2017-91882
Karte