Die Zeichnung zeigt eine Frau und einen Mann in einer Landschaft. Die Farben sind in erdigen Gelbtönen gehalten. Lieselotte Friedlaender entdeckte die Kirchdorfer Landschaft für sich. Diese Landschaftsbilder, die fortan das Werk der Künstlerin dominierten, sind nicht allein als Abbild zu deuten. Die Landschaften der kirchdorfer Zeit können auch als Ausdruck einer inneren Emigration verstanden werden. Ursache für diese Themenwahl war wahrscheinlich die plötzliche Konfrontation der Großstädterin mit der Natur. Doch die nach Skizzen entstandenen Landschaftsbilder sind nicht einzig ein Abbild der Natur, sondern lassen Rückschlüsse auf den seelischen Zustand der Malerin zu.

Sind die meisten ihrer Landschaftsbilder menschenleer, so findet sich in der rechten Bildhälfte ein Paar unter einer Birke. Während der Mann voranschreitet, versucht ihn die Frau mit beiden Händen zurückzuhalten, während er zu ihr zurückblickt. Die uniformhafte Kleidung des Mannes - er trägt einen olivgrünen Mantel, eine Kappe und schwarze Stiefel und scheint einen Rucksack geschultert zu haben - deutet auf eine Abschiedsszene hin. Sie trägt einen braunen, langen Rock, ein violettes Oberteil und hat einen roten Schal um ihren Kopf gelegt.