Vorbild ist eine Kanne aus Lapislazuli mit emaillierter Goldfassung aus dem Besitz der Medici im Museo degli Argenti des Palazzo Pitti zu Florenz (datiert 1577-1578), die dem flämischen Goldschmied Hans Domes, nach Entwurf und mit Ausführung des Gefäßkörpers durch Bernardo Buontalenti zuzuschreiben ist. Im 19. Jahrhundert galt sie als Werk des berühmtesten florentiner Goldschmieds dieser Zeit, Benvenuto Cellini, und war durch ihre Präsentation im Gabinetto di Madama in den Uffizien bekannt. Die Kopie der KPM in Porzellan verwischt die Materialcharakteristika des Vorbildes- entweder in Unkenntnis, da auch diese durch die geübten Techniken der Malerei hätten übernommen werden können; oder aber mit Absicht, folgend dem Geschmack ihrer Entstehungszeit: zwar wird die am Original vom Goldschmied gefertigte Fassung des Gefäßes auch an der Kopie vergleichbar preziös durch radierte, matte und polierte Vergoldung hervorgehoben und von einer das Porzellan als Material gänzlich verdeckenden Bemalung des Körpers abgesetzt; doch erzielt ihre kapuziner-braune Tönung eine andere Wirkung, die zudem vom zusätzlichen Motiv der gegenständlichen Malerei verstärkt wird.