Brief von Jeanne Mammen an Hans Gaffron, Ostern 1946 (47?)
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Hauptbild des Objekts
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Brief von Jeanne Mammen an Hans Gaffron, Ostern 1946 (47?)

Lieber Hans, ein Mordspaket Febr 19 brachte alles nötige um Ostern mit fürstlicher Grandezza zu feiern. Ich buck sogar eine Stolle my self mit dem überraschenden Resultat "ganz ausgezeichnet". Heute morgen habe ich mir eine Karte für Satres "Fliegen" erstanden (nur zwei Stunden weil Ostern war) und bummelte bei "himmlisch schönem Wetter" - erster Frühlingstag wie er im Buche steht nach Hause - immer am Wasser lang - im ganzen traf ich wohl drei Menschen somit war es still und voller Backsteine wie in Persepolis. Vielleicht ist die Poesie immer da wo viel Himmel und kein Lärm ist - aber hier ist die "Nichthaltbarkeit" vor allem betont weniger die "Vergänglichkeit" - also weniger erhaben, ausserdem ist alles eigenartig zusammengeschrumpft, man sieht gleich glatt vom Gleisdreieck zum Reichstag etc. Sonst warten wir alle mit Spannung auf "das was kommt". Auch ein Leben. Die Photos bekommen Sie bald. Hoffentlich geht es Ihnen allen dreien so gut wie möglich. soweit unter dem Gesichtspunkt. Ich bin immer froh wenn die Arbeit gut geht - soweit unter dem Gesichtspunkt. Das Atelier ist wieder zu benützen Lotterie Dank! Die Vögel haben sich so angewöhnt drin herum zu hopsen dass meine présence sie garnicht stört. Ich habe Ihnen schöne Sächelchen aus Ihrem Paket spendiert, die dicke Amsel gluckste vor Vergnügen! Ich grüße Sie herzlichst Ihre Jeanne Wegen dem blauen Mann setzen Sie sich bitte mit Max in Verbindung.
Abmessungen
Blattmaße H: 26,5 cm B: 18,5 cm
Ort, Datierung
Berlin, 1946 (47?)
Inventarnummer
SM 2020-04077